Jana Siegmund

Jana Siegmund – Woche 1&2 – tra bianco e blu
Aug 25, 2020

Hallo, ich heisse Jana Siegmund und bin Illustratorin aus der Schweiz.

www.janasiegmund.ch

Diesen Sommer habe ich den Bachelor in Illustration Fiction gemacht. Jetzt hänge ich zwischen einem angefangenen Kinderbuch über das Gehirn und die Neurochirurgie und der Lust, eine Pause davon zu machen.

Ich richte mich ein, an einem Bild für das Kinderbuch zu arbeiten. Das Storyboard, Buntstifte und Papier liegen bereit. Ein Blick hinauf. Flugzeuge zeichnen weisse Linien, Wolken malen Tiere und andere Gestalten in das Blau. Zufällig und leicht. Sollte ich mir mehr Zeit dafür nehmen, die Umgebung wahrzunehmen? Um den besorgten Blick eines Hydranten zu bemerken oder ein Haus, das mir die Zunge rausstreckt? Neben dem Arbeiten an dem Buch, nehme ich mir von nun an vor, dem nachzugehen, was mich gerade reizt. Einen Vogel aus dem abgesplitterten Holz vom Arbeitstisch schnitzen, Gespräche mit Anwohner*innen über das Dorf führen, mit Benjamin Verschwörungstheorien über die Madonna del Sasso spinnen, Pärchen am See zeichnen, vom Balkon in die Abendsonne blinzeln und ein bisschen mehr ins Blaue hinein leben.

 

Eine Woche hier. Das Blatt Papier noch immer weiss. Der Himmel füllt sich mit Ideen.

Jana Siegmund – Woche 3&4 – Becoming Sasso
Sep 10, 2020

Das Blatt Papier blieb weiterhin leer und so gab ich die Arbeit an dem Kinderbuch irgendwann auf. Viel spannender war, was daneben passierte. Und daneben passierte viel. Ohne gross danach zu suchen, kamen Benjamin und ich ins Gespräch mit Bewohnerinnen und Bewohnern des Dorfes.
Eine Frau die uns beim Autostoppen mitnahm, erinnerte sich, als Kind mit ihrer Grossmutter in dem Haus gewesen zu sein. Wir luden sie ein, wiedermal einen Blick in das Haus zu werfen. Im Gegenzug zeigte sie uns ihr Haus. Und schliesslich machte sie eine Runde mit uns im Dorf, klingelte an den Türen der Leute, die bereits am längsten hier wohnen und stellte uns vor. Das machte es unmöglich, sich nun nicht mit diesem Ort zu beschäftigen. Ganz nach dem Motto ‘stick to the facts’ gingen wir der Geschichte der Casa Sasso auf den Grund und generierten Material für den Film ‘Becoming Sasso’.


Neben den Dreharbeiten lüftete ich den Kopf auf Spaziergängen und sammelte Fotos von den Gestalten, die mir da begegneten.