Cheyenne Oswald

Cheyenne Oswald – Woche 1 – an-kommen
Sep 27, 2020

Wie verbindet mensch sich mit einem Ort, mit einem Raum?
Wodurch lernt mensch den Ort kennen, der für einen bestimmten Zeitraum sowohl Zuhause als auch Arbeitsort ist?

noquestion – kin-ship – intimacy
foldername – researchvisit – whereto

Die Tigermücken und die unruhigen Nächte helfen mir dabei, eine ehrliche, erste Beziehung zur Casa Sasso zu pflegen.
Mein Name ist Cheyenne Oswald, ich habe Ende August mein Bachelorstudium am Institut Kunst in Basel abgeschlossen und finde mich nun mit Büchern über Wasser und Support Structures, Unspeakable Things, einem grossen Archiv an Texten und Bildern, sowohl bewegt als auch still, mit zu sommerlichen Kleidern in Vairano wieder.

golden – imbalanced – night

Ich verbringe die Zeit hier ganz unterschiedlich; mit systematischem Ordnen und Sortieren in meinem digitalen Gegenüber, mit Kneten und Formen von Teig oder Ton, dem Lesen und Generieren von Schrift und ich folge einer Spur und versuche sie zu entziffern.

facingfussing – mountainhouselake – room

@cheyenneoswald_
@_fromsomewhere

Cheyenne Oswald – Woche 2&3 – A Spelling
Oct 6, 2020

setting – a spelling

eine Einladung, der Brief

«liebe Eva, liebe Hyejeong, liebe Karin, liebe Viktoria
Ich glaube, wir wurden im Namen der Liebe in dieses Haus berufen.
Habt ihr euch auch gefragt, weswegen unsere Wege hierher gefunden haben?
Ich habe in den vergangenen Tagen, in denen wir schon an diesem Ort, gemeinsam in diesem Haus waren, haben ich intensiv meinen körperlichen Beobachtungen Fokus gegeben. 
Wie ihr wisst, verdaue und schlafe ich im Spirito. Das ist ein Raum, der seinen Namen auf Grund unfreiwilliger, empirischer Studien erhalten hat, anders ausgedrückt: ein Raum, der eine nicht einordbare Energie beherbergt, welche die schlaflosen oder traumintensiven Nächte der in diesem Raum Residierenden beeinflusst.
Durch die geführten Beobachtungen, die Beziehung zur Architektur dieses Hauses und den gegebenen Zuständen, komme ich zu folgender Behauptung: Das Rohr vom Kamin im Gemeinschaftsraum, streckt sich nach oben durch das Haus, führt kurz vor dem Erreichen des Schornsteins durch das Spirito, nahe dem Körper der Residierenden vorbei, nur kurz bevor das verbrannte Erdige in die Luft hinaustreten kann. Von aussen ersichten wir die Herzen im Schornstein. Wir wurden eingeladen, uns mit einem Liebesbrief für diese Residenz zu bewerben und wir haben diese eine Geschichte gehört, dass in diesem Haus wohl während oder eben wegen dieser architektonischen Hingebung eine andere Liebe zerbrochen ist. 
In diesem Kaminfeuer sind vielleicht vor Jahrzehnten geschriebene Liebesbriefe verbrannt worden, weil der Mensch, der sie geschrieben hatte, davon ausgegangen war, dass die Liebe aussichtslos war, dass es irrsinnig wäre, die formulierten Zeilen einem anderen Menschen zu übergeben. Die verbrannten Zeilen tänzeln noch immer im Kamin hinauf und hinunter und manchmal bis in die Räume hinein, auch, wenn ein Feuer kommt und sie aus dem Schornstein räuchern will.
Wir können dieser herzzerreissenden Situation mit unserer kollektiven Fähigkeit Liebe zu formulieren begegnen.
Indem wir den Raum beim Namen nennen, indem wir die Liebe in die Buchstaben brennen.
Lasst uns das Zeremoniell beginnen.»

spirito

So haben wir zu fünft, am Abend des zweiten Oktobers, in einem Kaminfeuer-Kerzenlicht-Setting, die Zeichen, welche den Raum beim Namen nennen, mit unseren Formen-Formulierungen der Liebe gebrannt.

love let-ter –– s-trong s-plash –– in-ner fire
ash of love

Mögen die Liebe und die guten Energien fortan im Spirito verweilen.

Karin, Eva, Cheyenne, Hyejeong, Viktoria – Woche 4
Oct 12, 2020

Wir sind ganz glücklich, dass sich unser aller Wege dieses Jahr in der SASSO gekreuzt haben. Zur Erinnerung an diese wunderbare Zeit, haben wir ein Stück von uns für Euch hinterlassen:

@karin_kraemer
@_evaweber
@cheyenneoswald_
@weidenbaum_yoo
@viktoriaconzelmann