Digital ist besser
June 18, 2014
Uns liegen Bücher am Herzen. Hauptsächlich analoge Bücher und ihre mannigfachen, wunderbaren Eigenschaften. Da das digitale Pendant noch weit davon entfernt ist, eine ähnliche Faszination auszulösen, geschweige denn sein Potenzial auszuschöpfen, machen wir uns auf die Suche nach neuen Formen von E-Books, die gelesen werden wollen. Es soll nicht darum gehen, alle möglichen Medien in ein Produkt zu verpacken, sondern bewusst die Qualitäten eines Textes heraus zu arbeiten und formal zu unterstützen. «[D]as Buch wird immer das bessere Buch sein», aber möglicherweise lässt sich ein ähnlich gutes Buch auch digital realisieren.
(Christine Grond-Rigler, Der literarische Text als Buch und E-Book.
In: Grond-Rigler/Straub Literatur und Digitalisierung. De Gruyter, 2013)
Es spricht einiges dafür, dass ein Teil der Bücher in Zukunft nur noch digital erscheinen wird. Dies zu bedauern erscheint uns als nicht der richtige Weg, denn es eröffnen sich sowohl auf der Ebene des Inhalts wie auch der Form Möglichkeiten, die genutzt werden müssen. Der Vergleich mit der Rezeption neuer Technologien in der Vergangenheit drängt sich auf: «That’s an amazing invention» lobte US-Präsident Rutherford B. Hayes 1876 das Telefon, «but who would ever want to use one of them?»
(Kathrin Passig, Standardsituationen der Technologiekritik. Suhrkamp 2013)
An Negativbeispielen mangelt es nicht. Wagt man den Vergleich auf der Ebene der Benutzerfreundlichkeit, der Lesbarkeit bis hin zur Detailtypografie mit dem traditionellen gedruckten Buch ist das Resultat sehr ernüchternd. Es scheint fast, als hätte sich nie ein Gestalter mit dem neuen Medium auseinander gesetzt.
Unsere Untersuchungen werden sich dabei nicht ausschliesslich auf ein Endprodukt beschränken, sondern auch den Produktionsprozess thematisieren.
Ivan Weiss / Michael Kryenbühl
Grafiker
(www.johnsonkingston.ch)
Lejla Sukaj
Soziologin und Literaturveranstalterin
(Literaare, Büchertram Buchowski)
Jan Dutoit
Osteuropahistoriker